Seit zehn Jahren ist ein Petersburger Ensemble um Alexander Romodin im Rajon Pskov auf der Suche nach den Wurzeln Russischer Volksmusik. Währenddessen sind in diesem Sommer die Dörfer Gorodok und Witebsk im russisch-belorussischen Grenzgebiet. Wiewohl eine Expedition mit Unvorhergesehenem und auch Überraschungen. Sofern Abschied von Mechowoje – Russische Volksmusik. Eine sehr lyrische Dokumentation.
Abschied von Mechowoje
Der Weg führt zur russischen, instrumentalen Volksmusik. In ihrem wechselseitigen Zusammenhang sollen Instrumente, Instrumentenstil und soziale Funktion dargestellt – bildhaft und hörbar werden. Dabei sind auch die Persönlichkeit des Musikers, seine Denkweise und sein Platz in der Gemeinschaft von großem Interesse. Quellen sind zum Beispiel Hochzeitsbräuche, Kalenderfeiertage, ritualisierte Faustkämpfe etcetera. Zu suchen sind auch Begräbnislieder, Arbeitslieder, Hirtenlieder, Erntelieder.
Der Tanz ist eine der wichtigsten Existenzsphären der instrumentalen russischen Volksmusik. Wie entsteht sein Rhythmus? Mit welchen Anlässen lassen sich die verschiedenen Tänze verbinden? Indem der Zuschauer sich auf diese für ihn ungewohnte und fremd klingende Musik einlässt, soll er einsteigen in den Alltag des russischen Dorfes, auf dem Weg zu den Quellen, dorthin, wo Lieder und Tänze ihre Motive fanden und vielleicht immer noch finden. Wir wollen genau, aufmerksam und voller Neugier den Alten zuhören und der Opulenz des Elementaren gemässe Bilder finden, Bilder zu ihren Geschichten, zu ihrem Leben, zu ihren Texten, ohne die Interpretationen des Geschehens vorwegzunehmen oder in journalistischer Draufsicht zu kommentieren.
REGIE— Jochen Kraußer
SCHNITT— Rainer von Rottenburg
Dokumentation 70min | 2000 | arte ZDF SF DRS