Im Reich des Lichts – TV Dokumentation über die Kultur der Sahraouis, der Bevölkerung der ehemaligen Kolonie Spanisch Westsahara. Rainer von Rottenburg hat diesen Film sehr einfühlsam geschnitten.

Lange Jahre waren die Saharier (Sahraouis) ein vergessenes Volk. Auf den Spuren ihrer Kultur treffen in dieser eindrucksvollen Dokumentation wir Menschen, die sich trotz schwieriger Umstände ihre Eigenständigkeit bewahrt haben. In der unendlichen Stein- und Sandwüste findet man die Sahraouis dort, wo sich die spärliche Vegetation wie ein grüner Faden durch die monochrome Landschaft zieht. An diesen Plätzen gibt es Wasser. Schon ihre alten Lieder erzählen von der Herausforderung dieser Landschaft. Begibt man sich allerdings auf die Suche nach Mythen und Geschichten, so sucht man diese zunächst vergebens; denn in einer gemeinsamen militärischen Aktion der Spanier und Franzosen im vorigen Jahrhundert wurden Schriften und Bücher – das kulturelle Erbe der Sahraouis – vernichtet. Nur weniges konnte gerettet werden. Auf der Flucht vor den Marokkanern mußten die Sahraouis auch die Reste dieser Schätze zurücklassen. Dennoch ist die Suche erfolgreich: Die alte Heilerin kennt noch Legenden, Geschichten und Lieder.

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Im Reich des Lichts – TV Dokumentation über die Kultur der Sahraouis

Junge Generation im Reich des Lichts

Für die älteren Sahraouis ist das Spannungsfeld, das zwischen den tradierten Werten und der Vision einer modernen Gesellschaft besteht, noch überschaubar. Doch die jungen Leute sind ungeduldig geworden. Viele von ihnen hatten die Möglichkeit, oft mehrere Jahre zur Ausbildung in Algerien, Kuba oder Spanien zu verbringen. Nach der Rückkehr ist für diese Heranwachsenden das Leben in der Wüste, fern jeglicher Konsummöglichkeiten und modernen Lebenskultur, fast unerträglich. Noch sind die Scheichs aber als weise Männer anerkannt und können sie beruhigen. Die jungen Sahraouis aber träumen vom Anschluß an die modernen Zeiten. Ein Gedanke, der in den so archaisch anmutenden Wüstenstädten befremdlich erscheint.

AUTORINNEN – Anita Lackenberger und Andrea Maurer
REGIE – Andrea Maurer
SCHNITT – Rainer von Rottenburg

55min | 2000 | 3sat, arte, ZDF | TI:ME:CO:DE, Berlin